Gehirngerecht Digital

Die WCAG-Kriterien

Ein Überblick und Nachschlagewerk der WCAG 2.2-Kriterien (A & AA) in Kombination mit den Prüfschritten der BIK-BITV, für eine barrierefreie Website, App oder Onlineshop.

Filter nach Rollen:

Die WCAG-Kriterien

Zwei Pfeile. Einer hat kein Alt-Attribut, im Alt-Attribut des anderen steht: Zurück.

Merksatz:

"Hat das Icon einen Link, gib mir einen Wink!"

Kurzbeschreibung:

Wenn deine Icons oder deine Bilder klickbar sind und irgendwo hinführen oder eine Funktion auslösen, benötigen sie eine Textalternative, damit sie von Screenreadern verstanden werden.

Illustration von einem Bild, dass an den Stil von Picasso erinnert. Daneben eine Illustration von einem Roboter-Kopf, der einen Screenreader darstellt. Der Screenreader beschreibt das Bild und sagt: Ein echter Picasso!

Merksatz:

"Ich kann das Bild nicht sehen, drum schreib mir Text, ums zu verstehen!"

Kurzbeschreibung:

Jedes Bild, das Infos vermittelt oder dazu beiträgt, die Inhalte deiner Seite besser zu verstehen, benötigt einen Alternativtext bzw. eine Textalternative (zum Beispiel neben dem Bild) für Screenreader.

Drei Illustrationen von dekorative Grafiken. Daneben eine Illustration von einem Roboter-Kopf, der einen Screenreader darstellt. Er liest nichts vor, weil die Bilder keinen Alt-Text haben.

Merksatz:

"Ist das Bild nur dekorativ, spar dir den Alt-Text definitiv!"

Kurzbeschreibung:

Ein Bild sollte ein leeres Alt-Attribut haben, wenn es einen rein visuellen Mehrwert hat oder keine nützlichen Informationen vermittelt. Im Zweifel ist es besser, einen Alt-Text zu schreiben, als ihn wegzulassen.

Eine Illustration von einem CAPTCHA, bei dem man Bilder auswählen muss. Daneben ist eine alternatives CAPTCHA, bei dem man anhackt, dass man kein Roboter ist.

Merksatz:

"Grafische CAPTCHAS? Dann bitte nicht nur eins – entweder mit Alternative, oder keins!"

Kurzbeschreibung:

Wenn du ein grafisches CAPTCHA einsetzt, musst du mindestens eine Alternative dafür bereitstellen.

Illustration einer Audio-Dateie und eines stummen Videos.

Merksatz:

"Stecken in Audios und Videos wichtige Information, lohnt sich eine Alternative schon!"

Kurzbeschreibung:

Für Audiodateien oder stumme Videos (Videos komplett ohne Audio) müssen Texte als Alternative bereitgestellt werden.

Eine Illustration von einem Video mit Untertitel.

Merksatz:

"Ein Untertitel fürs Video macht dich und deine Umgebung froh!"

Kurzbeschreibung:

Aufgezeichnete Videos benötigen Untertitel. Achte dabei darauf, dass genau das in den Untertiteln steht, was auch im Audio vorkommt.

Zwei Möglichkeiten: Einmal Audiodiskreption und einmal Voll-Text als Alternative

Merksatz:

"Hast du Audiodeskription oder Volltext als Alternative, unterstelle ich dir edle Motive!"

Kurzbeschreibung:

Deine Videos benötigen eine Audiodeskription, wenn wichtiger Inhalt darin vorkommt, der nicht auf der Tonspur beschrieben wird. Eine Volltext-Alternative ist nur WCAG-Level A und nicht AA.

Eine Illustration von einem Video mit Untertitel. Oben links in der Ecke steht Live-Übertragung.

Merksatz:

"Machst du deinen Live-Vortrag, sind Untertitel, was ich mag!"

Kurzbeschreibung:

Live-Vorträge benötigen Untertitel. Achte dabei darauf, dass genau das in den Untertiteln steht, was auch im Audio vorkommt.

Eine Illustration von einem Video mit einer Lautsprecher Icon, das hören symbolisiert.

Merksatz:

"Zeigen Bilder in Videos wichtige Information, brauchst du Audiodeskription!"

Kurzbeschreibung:

Videos benötigen eine Audiodeskription, wenn sie wichtige Inhalte vermitteln, die nicht bereits über die Tonspur bereitgestellt werden.

Nach einer H1 Überschrift kommt eine H2 und dann eine H3

Merksatz:

"Bleibe wirklich stur, bei der Überschriften-Struktur!"

Kurzbeschreibung:

Überschriften müssen auch als solche im Code ausgezeichnet sein und sollten die richtige Reihenfolge einhalten (keine <h5> nach einer <h2> usw.).

Beispiel einer ungeordneten Liste und dir richtigen HTML-Elemente dafür.

Merksatz:

"Zeigst du eine Liste, nutze »ul« oder »ol« für die Kiste!"

Kurzbeschreibung:

Listen müssen im HTML-Code auch als Listen ausgezeichnet sein. Sie benötigen also entweder ein <ul>, <ol> oder ein <dl>, je nachdem, für welchen Zweck du die Liste nutzt.

Eine Figur sagt: Zitierst du mich, so vergiss die Blockquote nicht!" Der Text ist in dem HTML-Element Blockquote angezeigt.

Merksatz:

"Zitierst du mich, so vergiss die Blockquote nicht!"

Kurzbeschreibung:

Zitate (zum Beispiel von Kund*innen) benötigen die richtige Auszeichnung als <blockqoute>, oder <q> für kurze Zitate in Fließtext.

Beispiel von zwei Paragrafen, die jeweils einen eigenen p-Tag haben.

Merksatz:

"Gib Absätzen ein »p«, sowie »strong« und »em«, damit ichs seh!"

Kurzbeschreibung:

Paragrafen und Text-Formatierungen (fett, kursiv usw.) müssen die richtigen HTML-Elemente nutzen. Du darfst keine leeren Paragrafen und doppelte Zeilenumbrüche (<br>) für Abstände nutzen.

Eine Tabelle mit einer Kopfzeile. Dazu sind die richtigen HTML-Elemente angegeben.

Merksatz:

"Hilf Datentabellen auf den Sprung, mit »th« oder ARIA-Rollen-Auszeichnung."

Kurzbeschreibung:

Deine Datentabellen müssen mit den richtigen HTML-Elementen ausgezeichnet sein, um auch von assistiven Technologien verstanden zu werden.

Eine Illustration einer Tabelle. Die Tabelle hat zwei Kopfzeilen, ein mal oben und ein mal links. Es sind die HTML-Attribute zu sehen, die man benötigt, um das zu beschreiben. Und zwar scope ist gleich "row" und scope ist gleich "col".

Merksatz:

"Stellst du auf der Seite Tabellen dar, mache den Bezug von Überschrift zu Inhalt klar."

Kurzbeschreibung:

Die Köpfe von Tabellen müssen als <th> ausgezeichnet werden. Für komplexere Tabellen benötigst du außerdem das »scope«-Attribut.

Eine Illustration von einem Layout, dass mit einer Tabellenstruktur gemacht wurden. Das HTML-Mark-up ist durchgestrichen, weil es nicht verwendet werden darf.

Merksatz:

"Nutzt du Tabellen für dein Layout, habe keine Strukturelemente verbaut!"

Kurzbeschreibung:

Wenn deine Webseite noch HTML-Tabellen fürs Layout nutzt, ist eh schon alles verloren…

Eine Illustration von einem Kontaktformular. Man sieht das Input-Feld für Vorname. Darüber ist ein Beschriftung des Feldes, die durch das HTML "for"-Element mit dem Input-Feld darunter verknüpft ist.

Merksatz:

"Sei ein Held und verknüpfe Labels per Code mit dem Formularfeld."

Kurzbeschreibung:

Die Beschriftung (<label>) für Formularfelder (<input>) benötigt ein »for«-Attribut. So gibst du dem Feld einen zugänglichen Namen, damit Screenreader auch vorlesen können, um welches Feld es sich handelt.

Illustration einer Webseite, in der die Elemente mit Zahlen benannt sind, um die Reihenfolge anzuzeigen.

Merksatz:

"Beeinflusst die Reihenfolge der Elemente den Sinn, kriegen das assistive Technologien auch hin?"

Kurzbeschreibung:

Die visuelle Reihenfolge deiner Elemente sollte sich mit der Reihenfolge decken, wie man sie mit der Tastatur (Tab/Shift-Tab) oder dem Screenreader erlebt.

Ein Ok-Zeichen neben dem Text: "Klicke auf den Button "Jetzt bestellen". Ein Fehler Zeichen neben dem Text: Klicke auf den gelben, runden Knopf unten. Beide beschreiben den Button darunter, auf dem "Jetzt bestellen" steht.

Merksatz:

"Beschreibst du Inhalte jeglicher Sorte, nutze nicht nur »grün, eckig« oder andere sensorische Worte."

Kurzbeschreibung:

Verzichte auf sensorische Hinweise. »Unten Links« kann ein Screenreader nicht finden, aber den Text eines Buttons oder Labels schon. Schreibe also eher: »Klicke auf den Button ‘Jetzt kaufen’!«

Zwei Illustrationen von einem Handy. Ein mal steht es und ein mal liegt es. Darin ist ein Kontaktformular gezeigt, dass seine Anordnung ändert, wenn das Handy anders gehalten wird.

Merksatz:

"Lass User ihren Bildschirm drehen, sonst ist’s um die Nutzbarkeit geschehen."

Kurzbeschreibung:

Nutzende müssen deine Webseite oder App im vertikalen und horizontalen Format anschauen können.

Illustration von einem Formularfeld. Darauf steht Personen-Daten-Formular. Es sind zwei Eingabefelder zu sehen, Name und Kreditkartennummer. Darunter ist jeweils ein autocomplete-tag mit der richtigen Bezeichnung für das Feld.

Merksatz:

"Um Formulare automatisch zu befüllen, zeige mir den Zweck, um die Aufgabe zu erfüllen"

Kurzbeschreibung:

Wenn Nutzende persönliche Daten, wie Name, Adresse oder Passwort, eingeben sollen, müssen die »autocomplete«-Attribute an den Eingabefeldern die richtigen Werte haben.

Illustration einer Webseite in Graustufen. Dazu steht: "Dieses Design funktioniert auch in Schwarz-Weiß" Darunter ist eine Illustration einer runden Figur, die Fragend nach oben schaut.

Merksatz:

"Muss ich Informationen verstehen, sollte das nicht nur durch Farbe gehen."

Kurzbeschreibung:

Verlasse dich nicht darauf, dass User Farben sehen können. Vermeide es, Dinge nur durch Farben zu zeigen oder zu beschreiben. Wir empfehlen: Deine Webseite sollte auch in Graustufen verständlich sein.

Ein Text, der sich richtig anpasst, wenn man zoomt.

Merksatz:

"Zoome ich auch 400 % hinein, müssen deine Inhalte trotzdem lesbar sein!"

Kurzbeschreibung:

Deine Webseite muss bei 1280 px Breite und 400 % Zoom oder bei 320 px Breite so funktionieren, dass alle Inhalte und Funktionen erhalten bleiben. Ich darf dabei bei Texten nicht zweidimensional (horizontal und vertikal) scrollen müssen. Bei Elementen, bei denen es nicht anders geht, wie Tabellen oder Videos, ist das Scrollen in zwei Dimensionen erlaubt.

Drei unterschiedliche Buttons. Der Erste ist dunkelrot und hat ausreichend Kontrast zum Hintergrund. Der Zweite ist hellblau, aber der Kontrast passt, weil er einen schwarzen Rahmen hat. Der letzte ist gelb und hebt sich nicht stark genug vom Hintergrund ab. Das ist ein Fehler.

Merksatz:

"Brauch ich das Element, um den Inhalt zu verstehen, ist es wichtig, es gut zu sehen!"

Kurzbeschreibung:

Alle Elemente, mit denen ich interagieren kann (etwa Buttons), oder die wichtig fürs Verständnis sind, sollten sich über ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 ausreichend vom Hintergrund abheben.

Dreimal der gleiche Text. Ein mal mit 150 % Zeilenabstand. Ein mal mit größerem Zeilenabstand und noch mal mit größerem Zeilenabstand. Der letzte Text wird unten abgeschnitten. Das ist ein Fehler und soll zeigen, dass das nicht passieren darf.

Merksatz:

"Entscheiden sich Nutzer für mehr Zeilenabstand, schneide ihnen die Texte nicht ab, am Rand!"

Kurzbeschreibung:

Texte auf deiner Webseite dürfen, basierend auf der Schriftgröße, mit 1,5-facher Zeilenhöhe, 2-fachem Absatz-, 0,12-fachem Buchstaben- und 0,16-fachem Wortabstand weder abgeschnitten noch überlagert werden.

Illustration von einer Navigation. Ein Menü-Punkt hat ein Untermenü, welches ausgeklappt ist. Ein Mauszeiger hovert über den obersten Menü-Punkt.

Merksatz:

"Blendest du zusätzlich Inhalte ein, lass sie auch bedienbar sein!"

Kurzbeschreibung:

Eingeblendete Elementen (etwa Menüs oder Modale) sollten: a) Mit der Maus überfahrbar sein, ohne zu verschwinden. b) Sich nicht nach einer Zeit allein schließen. c) Sich schließen lassen, ohne den Fokus zu verschieben (zum Beispiel mit ESC oder Aktivieren des auslösenden Elements).

Ein Audio-Symbol mit einem Pause-Symbol dazu.

Merksatz:

"Geht der Ton per Knopfdruck nicht aus, bin ich auch schon direkt raus!"

Kurzbeschreibung:

Wenn deine Webseite automatisch Geräusche abspielt, die länger als drei Sekunden dauern, musst du Nutzer*innen ermöglichen, sie abzuschalten.

Zwei Texte. Einer ist sehr hell und hat nicht genug Kontrast, der andere ist schwarz und der Kontrast ist ausreichend.

Merksatz:

"Kann ich Farben nicht gut erkennen, werde ich mich von deiner Seite trennen."

Kurzbeschreibung:

Das Kontrastverhältnis von Text zu Hintergrund muss hoch genug sein. Der vorgeschriebene Kontrast liegt bei mindestens 4,5:1 für Texte unter 24 px Schriftgröße und bei mindestens 3:1 für Schriftgrößen größer 24 px.

Illustration einer Webseite. Einmal mit normaler Textgröße und einmal mit 200 % Textgröße.

Merksatz:

"Für manche ist dein Text zu klein, darum muss das Zoomen sein."

Kurzbeschreibung:

Stelle sicher, dass auf 200 % vergrößert werden kann. Dabei dürfen Texte oder andere Inhalte nicht verdeckt werden oder sogar ganz verschwinden. Alle Funktionen der Webseite müssen nutzbar bleiben.

Im Bild steht: Hier im Bild sollte eigentlich kein Text stehen, sorry! Daneben ist eine grüne Figur, die fragend schaut und dazu sagt sie: Typisch!

Merksatz:

"Zeigst du wichtigen Text im Bild, dann ist das für mich zu wild!"

Kurzbeschreibung:

Schreibe keine Infos als Text in Bilder. Nutzende können diese nicht anpassen und assistive Technologien können sie nicht lesen. Ausnahmen gelten für Bilder, bei denen der Text essenziell ist, wie Zertifikate oder Bücher, oder wenn die Grafik zu Doku-Zwecken dient (wie bei unseren WCAG-Grafiken!).

Illustration einer Tastatur.

Merksatz:

"Schließ mich nicht aus, nutze ich keine Maus!"

Kurzbeschreibung:

Deine Webseite muss vollständig mit der Tastatur bedient werden können. Ich muss mit der Tastatur alle Seiten erreichen können und es darf keine Funktionalität verloren gehen.

Ein Modal, dessen Schließ-Button nicht mit der Tastartur zu erreichen ist.

Merksatz:

"Tu mir einen großen Gefallen, stell mir keine Tastaturfallen!"

Kurzbeschreibung:

Wenn ich etwas mit Tastatur ansteuern kann, musst du sicherstellen, dass ich: a) nicht steckenbleibe und immer weg-navigieren kann und b) ich auch überall wieder hinkomme (zurück in ein Modal).

Illustration von den Tasten, S, Z und M. Daneben steht, wofür sie Kurzbefehle sind und ein Switch-Knopf, um sie an- und auszuschalten.

Merksatz:

"Hast du Tastatur-Kurzbefehle auf der Seite? Mach sie abschaltbar, sonst such ich das Weite."

Kurzbeschreibung:

Wenn deine Webseite einzelne Zeichen (Buchstaben, Ziffern, Sonderzeichen) mit Funktionen belegt, müssen diese anpassbar oder abschaltbar sein.

Illustration eines Modals, das den Nutzer warnt, dass er in 20 Sekunden ausgeloggt wird.

Merksatz:

"Gib mir genug Zeit, sonst tut es dir noch leid!"

Kurzbeschreibung:

Haben Inhalte oder Funktionen auf deiner Seite zeitliche Begrenzungen, müssen diese abschaltbar, anpassbar oder mehrfach verlängerbar sein – außer sie sind essenziell (Beispiel: Auktionen oder Online-Prüfungen).

Eine Illustration von einem Slider auf einer Webseite. Der Slider hat ein Pause-Knopf, um ihn anzuhalten.

Merksatz:

"Willst du Elemente bewegen? Bei unter 5 Sekunden, hast du meinen Segen. "

Kurzbeschreibung:

Animationen, die auf deiner Webseite automatisch starten, müssen pausiert, gestoppt oder versteckt werden können, wenn sie länger als fünf Sekunden dauern. Es sei denn, sie sind zwingend notwendig (wie Animation einer Zeitanzeige aus Sicherheitsaspekten).

Unser Maskottchen Tine mit Kringel-Augen und wackelnd. Ihr ist schlecht.

Merksatz:

"Blitzt ein Element häufiger als dreimal auf, nehme ich das nicht mehr in Kauf!"

Kurzbeschreibung:

Deine Webseite darf keine Inhalte beinhalten, die schneller als dreimal in einer Sekunde aufblitzen. Darunter fallen etwa wild blinkende Buttons oder hektische GIFs.

Ein Beispiel von einem Sprunglink in einem Header.

Merksatz:

"Kann ich mit assistiver Technologie Bereiche überspringen, wird mir die Navigation gelingen!"

Kurzbeschreibung:

Auf deiner Seite muss es eine Möglichkeit geben, Bereiche, die sich wiederholen, wie Header und Footer, zu überspringen. Nutze dafür etwa Sprunglinks, Landmarks und eine gute Überschriften-Struktur.

Eine Sticky-Header überdeckt einen Button.

Merksatz:

"Sei nicht gemein, lass den Fokus nicht verdeckt sein!"

Kurzbeschreibung:

Interaktive Elemente dürfen, wenn sie per Tastatur fokussiert sind, nicht von anderen Inhalten verdeckt werden. Sticky-Header, ausklappbare Menüs oder Dialoge können hier zum Beispiel zu Problemen führen.

Beispiel eines Dokumenttitels mit Namen der Seite auf der man sich befindet plus Namen der ganzen Webseite.

Merksatz:

"Schreibe den Titel jeder Seite gut, dann weiß ich, was die Seite tut."

Kurzbeschreibung:

Jede Seite benötigt einen sinnvollen HTML-Titel, damit ich sie im Browser leichter finden kann. Der Titel sollte den »Namen der momentanen Seite« plus den »Namen der ganzen Webseite« beinhalten.

Eine Seite mit Zahlen-Markierungen für die Reihenfolge, in der die Elemente angesteuert werden sollen.

Merksatz:

"Geh ich mit der Tastatur in deine Webseite rein, sollte die Reihenfolge logisch sein."

Kurzbeschreibung:

Mit der Tastatur (Tab-Taste) oder einem Screenreader sollten die Inhalte deiner Webseite in einer sinnvollen Reihenfolge angesteuert werden können. Im Normalfall folgt diese der visuellen Reihenfolge.

Illustration von zwei Buttons. Auf dem einen steht "Hier klicken" auf dem anderen "Zur Produktübersicht". Der erste ist nicht klar genug und ein Fehler.

Merksatz:

"Nutzt du nur Linktexte, wie „Mehr Lesen“ oder „Hier klicken“, werde ich dich gehörig anzicken!"

Kurzbeschreibung:

Der Text eines Links (und auch der Alternativtext eines verlinkten Bildes) sollte den Zweck des Links verständlich machen. Er sollte sagen, wohin der Link führt. Wenn das nicht geht, sollte der Linktext zumindest aus dem Kontext Sinn ergeben. Der Kontext kann die Überschrift vor dem Link sein oder wenn der Link sich im gleichen <p>-Tag, wie der beschreibende Text befindet.

Illustration von einem Menü-Symbol plus einem Lupen-Symbol. Darunter noch mal ein Menü-Symbol plus einem Sitemap-Symbol.

Merksatz:

"Zusätzlich zur Navigation, wird sich eine Suche oder Sitemap lohn."

Kurzbeschreibung:

Die Unterseiten deiner Webseite müssen auf mehr als einem Weg erreichbar sein. Zusätzlich zur Navigation musst du eine Suche oder eine Sitemap anbieten.

Eine Überschrift sagt: jetzt kommen Services. Darunter sieht man eine Aufzählung von 3 Services.

Merksatz:

"Ich komme mir vor, als stehe ich im Wald, beschreiben deine Überschriften nicht den Inhalt."

Kurzbeschreibung:

Deine Überschriften müssen klar den Inhalt oder den Zweck des Inhalts beschreiben, der auf sie folgt. Ebenso müssen die Beschriftungen von Formularen und Formularfeldern Sinn ergeben.

Illustration von zwei Buttons. Der Erste hat einen Fokus-Rahmen, der andere nicht. Das Zweite ist ein Fehler.

Merksatz:

"Zeig mir einen Rahmen an, damit ich den Tastaturfokus erkennen kann."

Kurzbeschreibung:

Interaktive Elemente, wie Links, Buttons oder Formularfelder, müssen klar erkennbar sein und sich vom Normalzustand unterscheiden, wenn sie mit der Tastatur fokussiert werden. Wir empfehlen, einen Fokusrahmen zu nutzen, da diese Variante auf jedem Elemente konsistent gleich aussieht und sehr robust ist.

Illustration von einem Handy. Darin ist eine Illustration von einem Dreieck, dass sexy sein soll. Darüber steht: swipe nach links oder rechts. Darunter ist zwei Buttons, die Ja und Nein symbolisieren. Daneben steht, dass eine Wischen-Aktion nur barrierefrei ist, wenn es Knöpfe zum Klicken als Alternative gibt.

Merksatz:

"Wenn der User drücken und ziehen kann, biete alternative Möglichkeiten an."

Kurzbeschreibung:

Jede Funktion einer Webseite muss mit einfachen Eingaben ausgelöst werden können. Komplexe Gesten wie »swippen« und »pinchen« oder Aktionen, die mehrere Finger brauchen, benötigen eine entsprechende Alternative, um sie »per Klick« auszulösen.

Illustration von zwei Buttons. Ein mal von einem Finger gedrückt und ein mal nicht gedrückt. Darüber steht, dass nicht direkt eine Aktion ausgeführt werden darf, wenn man den Finger auf einem Bedienelement hat.

Merksatz:

"Mit dem Finger drücken und halten, sollt keine Konsequenzen entfalten!"

Kurzbeschreibung:

Aktionen, die über eine einfache Eingabe ausgeführt werden, dürfen nicht bereits beim Tippen oder Klicken und Halten ausgeführt werden, sondern erst beim Loslassen, damit die Aktion auch abgebrochen werden kann.

Ein Link, der "Mehr erfahren" sagt. Darunter zwei Illustrationen von einem Roboter-Kopf, der einen Screenreader darstellt. Ein mal sagt der Screenreader:"Lerne mehr, zum Thema Barrierefreiheit". Und das zweite Mal sagt er: "Mehr erfahren zum Thema Barrierefreiheit." Das Zweite stimmt, weil die Worte am Anfang sich mit dem Wortlaut des Links decken.

Merksatz:

"Halte deine Beschriftungen gleich, im sichtbaren und im versteckten Bereich."

Kurzbeschreibung:

Nutzt du versteckte Texte in Aria-Labels oder sonstigem Code, um Links, Buttons oder Formularfelder genauer zu beschreiben, müssen diese die gleichen Worte enthalten und mit den Worten anfangen, wie der sichtbare Text.

Illustration von einem Handy, welches geschüttelt wird. Daneben ein Plus und ein Button, der da sein muss, um die gleiche Aktion auszuführen, die mit dem Schütteln ausgeführt wird.

Merksatz:

"Muss ich mein Handy schütteln, ist an Alternativen nichts zu rütteln."

Kurzbeschreibung:

Funktionen, die durch Bewegung des Gerätes ausgelöst werden können, benötigen eine Alternative, die ohne Bewegung funktioniert. Die Aktivierung über Bewegung muss außerdem abgeschaltet werden können.

Ein Beispiel eines Feldes, in das der Nutzende ein Bild reinziehen kann. Dazu gibt es noch die Möglichkeit über einen Button das Bild hochzuladen.

Merksatz:

"Muss ein User Dinge ziehen, gib ihm Alternativen, sonst wird dir nicht verziehen."

Kurzbeschreibung:

Wenn deine Webseite Funktionen bietet, die Drag-and-drop-Gesten voraussetzen, müssen diese eine einfachere Alternative, wie das Klicken eines Buttons, haben.

Es sind zwei Schaltflächen mit Icons zu sehen. Die Erste ist nur 16 mal 16 Pixel und damit zu klein. Die Zweite ist 24 mal 24 Pixel und damit groß genug.

Merksatz:

"Soll es gut bedienbar sein, mach die Dinge nicht zu klein!"

Kurzbeschreibung:

Bedienelemente, wie Buttons oder Einträge in einem ausgeklappten Untermenü, müssen eine Klickfläche von größer oder gleich 24 × 24 px haben – noch besser 48 × 48 px.

Illustration des HTML-Tags mit dem HTML-Sprachen-Attribut für Deutschland.

Merksatz:

"Willst du, dass ich dich lesen kann, zeig mir deine Sprache an. "

Kurzbeschreibung:

Gib am <html>-Element das »lang«-Attribut an, damit assistive Technologien die Seite in der richtigen Sprache wiedergeben oder auch die automatische Übersetzung im Browser richtig funktioniert.

Ein Beispiel von einem Paragrafen, in dem eine englischsprachige Phrase verwendet wird.

Merksatz:

"Nutzt du andere Sprache in deinen Sätzen, musst du ein Lang-Attribut setzen."

Kurzbeschreibung:

Wenn du auf deiner Webseite Phrasen aus einer anderen Sprache als der Hauptsprache verwendest, muss an dem entsprechenden Element das »lang«-Attribut gesetzt werden.

Der Absende-Buttons eines Kontakt-Formulars hat den Fokus. Dadurch darf das Formular noch nicht abgesendet werden.

Merksatz:

"Nur weil ich etwas fokussiere, heißt es nicht, dass was passiere!"

Kurzbeschreibung:

Alleine mit der Tastatur den Fokus auf ein Element zu setzen, darf keine unerwartete Funktion auf deiner Webseite auslösen. Stelle sicher, dass Funktionen zum Beispiel nur bei Bestätigung per Enter, Space oder Klick ausgeführt werden.

Eine Illustration einer Checkbox. Diese löst unerwartet Kontextänderungen aus, wenn man sie anklickt. Sie bewegt den Fokus weg oder öffnet einen neuen Tab.

Merksatz:

"Löst meine Eingabe Kontextänderungen aus, macht sie die Seite zu einem Graus!"

Kurzbeschreibung:

Eine einfache Eingabe in ein Textfeld oder das Klicken von Elementen, wie Checkboxen, darf keine Kontext-Änderung auslösen (etwa eine neue Seite öffnen), wenn dieses Verhalten davor nicht beschrieben wurde oder zu erwarten war.

Auf dem Bild steht: Nicht konsistent! Darunter sind zwei Webseiten. Auf einer Seite ist die Navigation oben und auf der zweiten Seite unten.

Merksatz:

"Halte die Navigation konsistent, damit der User sie wiedererkennt."

Kurzbeschreibung:

Navigations-Mechanismen auf deiner Webseite müssen immer an der gleichen Stelle zu finden sein, um eine nachvollziehbare Navigation über alle Seiten hinweg sicherzustellen.

Illustration von zwei Buttons in einer Reihe, die jeweils das gleich sagen, und zwar: "Zu deinem Konto." Darunter wieder zwei Buttons, die aber jetzt jeweils anderer Beschriftung zum gleichen Ziel haben.

Merksatz:

"Wer ‚A‘ sagt, muss auch immer ‚A‘ sagen!"

Kurzbeschreibung:

Die Beschriftungen deiner Navigations- oder Interaktionselemente, wie Buttons, Icons, Formularfelder, müssen identisch sein, wenn sie die selbe Funktion haben.

Es sind ein Screen zu sehen. Unten rechts ist ein Gesicht mit einer Sprechblase, in der steht "Wie kann ich helfen?". Der Screen wird dann genau so noch mal wiederholt, um zu verdeutlichen, dass die Hilfe an der gleichen Stelle bleiben soll.

Merksatz:

"Unterstützung und Support gehören immer an denselben Ort."

Kurzbeschreibung:

Wenn du Hilfsmechanismen, wie Kontaktdaten oder einen Chatbot auf mehreren Seiten anbietest, müssen diese immer an der selben Stelle zu finden und zu erreichen sein.

Ein Formular zudem ein Fehler durch Text angezegit wird.

Merksatz:

"Um Fehler wirklich zu verstehen, sollte ich Texte dazu sehen!"

Kurzbeschreibung:

Fehlermeldungen bei Formularen müssen als solche erkennbar sein. Dafür müssen betroffene Felder gekennzeichnet und mit einer aussagekräftigen Beschreibung des Fehlers ergänzt werden.

Zwei Formularfelder. Das erste hat keine Beschriftungen, das zweite schon.

Merksatz:

"Gib Formularfeldern Beschreibungen oder Namen, um sie als User zu erahnen."

Kurzbeschreibung:

Formularfelder (auch Checkboxen) benötigen sinnvolle Beschriftungen (Labels). Diese sollten dauerhaft angezeigt werden, weshalb Platzhalter nicht ausreichend sind.

Illustration von einem Login-Formular. Das Passwort ist falsch eingeben. Darunter ist eine Fehlermeldung, in der steht: Das Passwort ist falsch. Es muss mindestens 12 Zeichen enthalten.

Merksatz:

"Zeigst du mir im Formular Fehler an, häng ein Lösungshinweis mit dran."

Kurzbeschreibung:

Wenn du mir einen Fehler auf deiner Webseite anzeigst, schreibe den Fehlertext so, dass ich auch weiß, was ich tun muss, um den Fehler zu beheben.

Modal, in dem steht: Du hast gerade erfolgreich 1 Millionen an Gehirngerecht überwiesen. Mit den zwei Optionen: Sie haben es verdient und Rückgängig.

Merksatz:

"Bestätigen, rückgängig machen und korrigieren, sollte bei wichtigen Daten funktionieren."

Kurzbeschreibung:

Beim Ausführen einer Transaktion oder einer Interaktion, die negative Konsequenzen haben kann, muss es eine Möglichkeit geben, die Aktion vor dem Absenden zu prüfen oder sie im Nachgang rückgängig zu machen.

Es sind zwei Formulare mit einem Feld zu sehen. Die Eingabe des Namens wiederholt sich bei den Feldern. Das sollte nicht passieren.

Merksatz:

"Hab ich’s schon mal eingetragen, musst du's mich nicht noch mal fragen."

Kurzbeschreibung:

Ich sollte Informationen nur einmal eingeben müssen. Die Webseite sollte die Informationen dann beim nächsten Mal von allein eintragen oder Vorschläge machen. Ausnahme: Die Eingabe ist sicherheitsrelevant.

Login-Formular, in das man die Daten per Copy-and-paste einfügen kann oder per Password-Manager

Merksatz:

"Log-in bitte nur ohne Denken, um meine Zeit nicht zu verschenken."

Kurzbeschreibung:

Wenn User*innen die Identität bestätigen müssen, darf dafür kein kognitiver Funktionstest nötig sein. Dafür darf das Einfügen oder Befüllen durch einen Passwort-Manager nicht blockiert werden.

Eine Checkbox mit dem Output des Accessibility-Trees daneben. Man sieht Namen, Rolle und Zustand der Checkbox angegeben.

Merksatz:

"Stellst du programmierte Komponenten bereit, sorge für eine gute Bedienbarkeit."

Kurzbeschreibung:

Native HTML-Elemente bringen meist alles mit, um von assistiven Technologien verstanden zu werden. Entwickelst du selbst, musst du dafür sorgen, dass die Elemente für den Accessibility-Tree zugänglich sind.

Ein Beispiel von einer Statusmeldung, die von einem Screenreader vorgelesen wird.

Merksatz:

"Willst du ein reines Gewissen, lass mich von Veränderungen automatisch wissen!"

Kurzbeschreibung:

Wenn du Statusnachrichten oder Benachrichtigungen einblendest, müssen diese auch assistiven Technologien automatisch mitgeteilt werden.

Die WCAG-Kriterien als Poster!

  • Das WCAG Poster stellt eine Übersicht aller WCAG A und AA Kriterien dar.

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