Enorme Erweiterung deiner Zielgruppe
Wenn du schon länger im Geschäft bist, gibt es wohl keine Möglichkeit, deine Zielgruppe schneller zu erweitern, als mit digitaler Barrierefreiheit. Rund 20 % der Menschen leben mit einer Behinderung, die sie daran hindert, nicht-barrierefreie Webseiten richtig zu nutzen. Das bedeutet, dass du möglicherweise 20 % potenzieller Kunden verlierst, weil sie deine Webseite direkt wieder verlassen, weil sie nicht barrierefrei ist.
Um diesen Zusammenhang besser zu verdeutlichen, wurde in einer Studie von Microsoft zum Thema Barrierefreiheit berechnet, wie sich eine nicht-barrierefreie Webseite auf den Jahresumsatz auswirken kann:
Revenue ++
Tägliche Seitenbesucher | 10.000 |
---|---|
Tage im Jahr | 365 |
Durchschnittliche Conversion-Rate | 2,5 % |
Durchschnittlicher Warenkorbwert | 50 € |
Anzahl an Kunden mit Behinderung, die wegen Barrieren abspringen | 5 % |
Deine Umsatzverluste aufgrund von Barrieren pro Jahr | 228.125,00 € |
Durch die Umstellung deiner Webseite auf Barrierefreiheit kannst du deine Zielgruppe um mindestens 5 % erweitern (konservativ gerechnet). Dabei fallen die Kosten für die Anpassungen in der Regel wesentlich geringer aus, als bei klassischen Conversion-Rate-Optimierungen-Maßnahmen.
Darüber hinaus gibt es bereits Studien, die zeigen, dass auch Angehörige von Menschen mit Behinderungen Unternehmen meiden, die ihre Liebsten aufgrund mangelnder Barrierefreiheit ausschließen.
Und schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass wir immer älter werden. Nur 3 % aller Menschen werden mit einer Behinderung geboren, während 97 % der Behinderungen im Laufe des Lebens durch Unfälle, Krankheiten oder das Altern entstehen.
Das bedeutet, dass du durch mangelnde Barrierefreiheit nicht nur potenzielle Kunden ausschließt, sondern auch langjährige Kunden verlieren könntest.
Brand Building für mehr KundInnen und MitarbeiterInnen
Die Umstellung auf Barrierefreiheit hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Erweiterung deiner Zielgruppe, sondern beeinflusst auch maßgeblich das Image deiner Marke.
Heutzutage entscheiden wir uns nicht mehr nur für Unternehmen, sondern für verantwortungsbewusste Akteur*innen. Wir suchen nach Marken, die für ihre Werte einstehen und sich für die Umwelt sowie die Gesellschaft engagieren. Dies gilt sowohl für Konsument*innen, als auch für potenzielle Mitarbeiter*innen.
Hierzu ein paar harte Zahlen:
- 77 Prozent der Verbraucher*innen weltweit achten auf das soziale Engagement von Unternehmen, bei denen sie einkaufen.
- 63 Prozent der deutschen Verbraucher*innen sind bereit, mehr für Produkte zu bezahlen, wenn das Unternehmen gesellschaftliches Engagement zeigt.
- 62 Prozent der deutschen Verbraucher*innen bevorzugen Marken, die sich für eine gute Sache einsetzen.
- 77 Prozent der Millennials legen bei der Jobsuche Wert auf soziale oder ökologische Verantwortung der Unternehmen.
- 48 Prozent der Arbeitnehmer*innen würden für Unternehmen, die sich für einen guten Zweck einsetzen, sogar ein geringeres Gehalt akzeptieren.
- 38 Prozent der Mitarbeiter*innen in Unternehmen mit sozialer Verantwortung setzen sich stärker für den Fortschritt des Unternehmens ein.
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, sich als inklusives Unternehmen mit Verantwortung zu positionieren und das durch die Umstellung auf digitale Barrierefreiheit zu zeigen.
Wenn das Gesetz greift und es für alle verpflichtend wird, wird die Umstellung nicht als gute Tat, sondern als Zwang wahrgenommen. Wenn du jetzt aktiv wirst und deine digitale Barrierefreiheit vorantreibst, signalisierst du deine Absicht und dein Engagement auf freiwilliger Basis.
Indem du deinen digitalen Auftritt barrierefrei gestaltest, zeigst du nicht nur deine Offenheit für alle Nutzer*innen, sondern positionierst dich auch als verantwortungsbewusstes Unternehmen, das sich um die Bedürfnisse aller Menschen kümmert.
Dadurch gewinnst du das Vertrauen der Kund*innen und ziehst auch talentierte und engagierte Mitarbeiter*innen an, die sich mit deinen Werten identifizieren.
Die Umstellung auf Barrierefreiheit kann deiner Marke stark dabei helfen, positiv wahrgenommen zu werden.
Klagen vermeiden
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der ab 2025 relevant wird: rechtliche Konsequenzen und mögliche Klagen.
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz schreibt Unternehmen vor, sich um die Barrierefreiheit ihrer Produkte und digitalen Präsenzen zu kümmern.
Zukünftig müssen Unternehmen sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität ihre Produkte und digitalen Angebote nutzen können, ohne auf Hindernisse zu stoßen.
Das Gesetz sieht vor, dass Unternehmen, die diese Anforderungen nicht erfüllen, mit Bußgeldern belegt werden können. Dadurch wird gewährleistet, dass die Barrierefreiheit nicht länger ignoriert wird und jeder Mensch die gleiche Chance hat, Produkte und digitale Angebote zu nutzen.
Wenn du mehr über die rechtlichen Verpflichtungen und Fristen erfahren möchtest, empfehlen wir dir, folgenden Link zu lesen: Link zur Rechtslage. Dort findest du detaillierte Informationen, aus unserem Gespräch mit einem Anwalt darüber, was jetzt zu tun ist.
Indem du frühzeitig deine digitalen Inhalte barrierefrei gestaltest, kannst du nicht nur Klagen vermeiden, sondern auch das Vertrauen deiner Kund*innen stärken.
Zeige deine Bereitschaft, die Bedürfnisse aller Nutzer*innen zu respektieren und zu erfüllen, um eine inklusive und zugängliche Online-Umgebung zu schaffen.
Dein SEO verbessern durch digitale Barrierefreiheit
Eine umfangreiche Studie von SemRush und Accessibility Checker hat gezeigt, dass Barrierefreiheit für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) von Websites von großer Bedeutung ist. (Studie über die Auswirkungen von Barrierefreiheit und SEO)
Im Rahmen der Studie wurden 847 Webseiten untersucht, die anschließend barrierefrei gemacht wurden. Das Ergebnis war ein durchschnittlicher Anstieg des organischen Traffics um 12 Prozent.
Von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnten 73,4 Prozent einen Anstieg ihres Besucherverkehrs verzeichnen, während 26,6 Prozent weniger Besucherinnen und Besucher hatten. Bei 66,1 Prozent aller Webseiten stieg die Anzahl der monatlichen Besucherinnen und Besucher um bis zu 50 Prozent.
Die enge Verknüpfung von SEO und digitaler Barrierefreiheit ergibt sich aus der Tatsache, dass bei beiden Aspekten der Fokus darauf liegt, die Webseite für Maschinen leicht lesbar zu machen. Sowohl für den SEO-Crawler als auch für den Screenreader, den beispielsweise blinde Menschen nutzen, um eine Webseite zu lesen, ist eine maschinenlesbare Struktur entscheidend.
Daher ist es zum Beispiel ziemlich vorteilhaft, die HTML- und Link-Struktur zu verbessern und geeignete Alt-Texte zu setzen, um sowohl die Suchmaschinenoptimierung als auch die digitale Barrierefreiheit zu fördern.
Indem du deine Webseite barrierefrei gestaltest und gleichzeitig die SEO-Aspekte berücksichtigst, erzielst du eine Win-win-Situation. Du erhöhst die Sichtbarkeit deiner Webseite in den Suchmaschinenergebnissen und verbesserst gleichzeitig die Zugänglichkeit für alle Nutzerinnen und Nutzer, was deine Bounce-Rate reduziert.
Weniger Supportaufwand
Die Umstellung auf Barrierefreiheit kann dazu beitragen, den Supportaufwand zu verringern. Dies könnte daran liegen, dass barrierefreie Webseiten für alle Nutzer*innen zugänglicher sind und weniger Hindernisse aufweisen.
Menschen mit Behinderungen oder ältere Menschen können die Webseiten dadurch besser bedienen und benötigen möglicherweise weniger Unterstützung. Dies kann positive Auswirkungen auf die Effizienz und die Kosten des Kundensupports für Unternehmen haben.
Das folgende Rechenbeispiel stammt ebenfalls aus der bereits genannten Microsoft-Studie.
Support --
Jährliche Anzahl an Supportanrufen | 100.000 |
---|---|
Kosten pro Anruf | 5 € |
% Kunden mit Behinderung, die Anrufen, weil sie sich auf deiner Seite nicht zurecht finden | 2,5 % |
Kosten für Supportanrufe | 25.000,00 € |
Durch die Umstellung auf eine barrierefreie Webseite können Unternehmen also potenziell die Anzahl der Supportanfragen verringern und damit sowohl Zeit als auch Ressourcen einsparen.
Dies ermöglicht es dem Supportteam, sich auf andere wichtige Aufgaben zu konzentrieren und die Effizienz im Kundenservice zu steigern.
Die Zielgruppe ist auf der Suche nach Lieblingsbrands
Wie bereits erwähnt, ist es gerade jetzt eine gute Zeit, sich im Bereich der Barrierefreiheit beliebt zu machen.
In Deutschland wird die Zielgruppe immer noch weitgehend ausgeschlossen. Es fehlen Marken, die sich für die Bedürfnisse dieser Zielgruppe einsetzen. Gleichzeitig fehlt der Zielgruppe auch die Bindung an Marken, die sie begeistern, ihr Herz erobern und gerne weiterempfehlen können.
Indem du dich jetzt mit dem Thema Barrierefreiheit auseinandersetzt, hast du die Möglichkeit, eine Zielgruppe zu erschließen, die du nicht so schnell wieder verlieren wirst!
Deine Webseite barrierefrei zu gestalten und deine Produkte oder Dienstleistungen entsprechend anzubieten, kann das Vertrauen und die Loyalität dieser Zielgruppe gewinnen. Du und deine Marke werden als Vorreiter in Sachen Barrierefreiheit wahrgenommen.
Indem du dich für Barrierefreiheit engagierst, kannst du also nicht nur eine neue Zielgruppe erschließen, sondern auch neue, starke Bindungen zu deinen Kund*innen aufbauen.
Fazit, warum du digital barrierefrei werden solltest
Die Bedeutung der digitalen Barrierefreiheit für Unternehmen und ihre Online-Präsenz sollte nicht unterschätzt werden.
Die bevorstehende EU-Richtlinie und die damit verbundene gesetzliche Verpflichtung sind nur ein Aspekt, der Unternehmen dazu drängt, ihre Webseiten barrierefrei zu gestalten. Aber auch unabhängig von rechtlichen Vorgaben gibt es viele gute Gründe, sich für die Barrierefreiheit einzusetzen.
Die Erweiterung der Zielgruppe und der Einfluss auf die Auswirkungen und das Markenbild sind unserer Meinung nach die wichtigsten Vorteile.
Besonders in einer Zeit, in denen das Markenverständnis sehr werteorientiert ist und es nicht nur schwer ist, Kund*innen, sondern auch Mitarbeiter*innen zu finden, ist es wichtig, sich vom Markt abheben zu können und sein soziales Engagement zu zeigen.
Schließlich ist es wichtig zu bedenken, dass die Umstellung auf Barrierefreiheit nicht nur eine Verpflichtung ist, sondern auch eine ethische Frage. Indem Unternehmen ihre Webseiten und Produkte für alle zugänglich machen, tragen sie zur Inklusion und Gleichberechtigung bei.
Barrierefreiheit ist also nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern auch ein Weg, um das volle Potenzial deine Marke auszuschöpfen und eine inklusive und zugängliche Online-Präsenz zu schaffen, die sich an den Werten der heutigen Gesellschaft orientiert.