Während digitale Barrierefreiheit primär für Menschen mit Behinderungen eine Grundvoraussetzung für die digitale Teilhabe ist, verbessert sie das Nutzererlebnis für jeden und kann Unternehmen wirtschaftliche Vorteile bieten.
Vorteile für Menschen mit dauerhaften Einschränkungen

Für rund 10–15 % der Bevölkerung ist Barrierefreiheit die Grundvoraussetzung, um Webseiten und Apps überhaupt benutzen zu können:
- Menschen mit Sehbehinderungen oder Blindheit profitieren von Alt-Texten für Bilder, semantisch korrektem HTML und guter Tastaturbedienbarkeit (für Screenreader).
- Menschen mit Hörbehinderungen oder Gehörlosigkeit profitieren von Untertiteln und Transkripten für Videos und Audioinhalte.
- Menschen mit motorischen Einschränkungen profitieren davon, wenn digitale Inhalte per Tastatur oder Sprachsteuerung bedienbar sind.
- Menschen mit kognitiven Einschränkungen profitieren von einfacher Sprache, klaren Strukturen und wiedererkennbaren Elementen.
Vorteile für Menschen mit temporären oder situativen Einschränkungen
Diese Gruppe umfasst jeden von uns. Wir können in bestimmten Momenten oder Lebensphasen alle auf digitale Barrierefreiheit angewiesen sein:
| Einschränkung | Situation | Profit durch Barrierefreiheit |
| Temporär | Armbruch oder Augenkrankheiten wie »grauer Star« | Tastaturbedienung oder Sprachsteuerung |
| Situativ | Laute Umgebung (z.B. U-Bahn, Café), helle Sonne oder Migräne. | Untertitel bei Videos, hohe Farbkontraste oder abschaltbare Animationen. |
| Altersbedingt | Altersweitsichtigkeit, nachlassende Feinmotorik, Konzentrationsschwierigkeiten. | Große, gut lesbare Schriftarten, einfache Sprache und einfache Struktur der Inhalte |
| Technisch | Veraltetes Smartphone oder langsames WLAN. | Responsives Design und Alt-Texte als Ersatz für langsam geladene Bilder. |

Vorteile für Unternehmen und Organisationen
Digitale Barrierefreiheit kann Unternehmen eine Reihe von wirtschaftlichen Vorteilen bringen:
- Erhöhte Reichweite und Zielgruppe: Sie schließen niemanden aus und erschließen sich die Kaufkraft der Menschen mit Behinderungen und der wachsenden Gruppe älterer Internetnutzer.
- Bessere User Experience (UX): Barrierefreie Websites sind automatisch benutzerfreundlicher für alle. Das führt zu einer geringeren Absprungrate, längerer Verweildauer und höheren Konversionsraten.
- Bessere SEO-Performance: Maßnahmen wie saubere Überschriftenstrukturen, Alt-Texte und Transkripte führen zu einem besseren Verständnis durch Suchmaschinen und damit zu höheren Rankings und mehr organischem Traffic.
- Rechtssicherheit: Durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das in der EU ab Mitte 2025 gilt, vermeiden Unternehmen, rechtliche Risiken, Bußgelder und Reputationsschäden.
- Imagegewinn: Unternehmen, die Inklusion und gesellschaftliche Verantwortung zeigen, stärken ihre Marke, ziehen bessere Mitarbeiter an und genießen höheres Vertrauen bei Kunden.
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