Gehirngerecht Digital

Barrierefreie Icons: Eine Anleitung für Designer*innen

Veröffentlicht am 18. Dezember 2023
Autor*in: Tobias Roppelt
Der Umgang mit Icons. Ein Bild von einem Symbol mit drei Strichen. Die Beschriftung darunter sagt: Menü.

Wie geht man als Designer*in mit Icons um, um die optimale digitale Barrierefreiheit zu gewährleisten?

Du musst dir auch über die kleinsten Elemente auf deiner Webseite oder in deiner App von Anfang an Gedanken machen – besonders, wenn Nutzer*innen mit ihnen interagieren können sollen.

Beschriftete Icons sind besser zu verstehen!

Um Icons barrierefrei zu machen, muss man sie beschriften. Nicht jeder ist mit dem Internet aufgewachsen und versteht ohne Erklärung, was ein Icon bedeutet. Besonders die ältere Generation hat hier ihre Probleme. Wo möglich, schreibe einen Text zu deinen Icons, um sie zu erklären. Beschrifte zum Beispiel dein Menü-Icon mit dem Text „Menü“.

Wenn du mehr über gute UI / UX für ältere Personen erfahren willst, haben wir hier einen Beitrag für dich: Gutes UI / UX für ältere Personen.

Ein Icon mit drei Strichen. Darüber ein roter Kreis indem sich ein großes X befindet. Daneben ein Icon mit drei Strichen. Darunter steht Menü. Über dem Icon befindet sich ein grüner Kreis mit einem Haken.

Die Größe ist doch wichtig!

Icons benötigen eine Mindestgröße von 24 mal 24 Pixel. Insbesondere, wenn man mit den Icons interagieren können soll. Noch besser sind 44 mal 44 Pixel. So stellen wir sicher, dass auch Menschen mit Tremor oder anderen Koordinations-Problemen die Icons gut erwischen.

Zudem würden wir empfehlen, genug Abstand zwischen Icons zu lassen (wenn sie anklickbar sind), um dem Nutzenden den Frust zu ersparen, aus Versehen die falsche Aktion auszulösen. 

Ein icon von einer Figur, die 24 px breit und 24 px hoch ist. Daneben befindet sich noch einmal dieselbe Figur, dieses mal mit der Angabe, dass sie 44px mal 44px groß ist.

Das richtige Kontrastlevel für barrierefreie Icons

Deine Icons müssen ein gewisses Kontrastlevel erreichen (3:1). Das ist verpflichtend, wenn die Icons als Bedienelemente verwendet werden. Mehr zu den richtigen Kontrastverhältnissen deiner Bedienelemente findest du in unserem Artikel dazu: Kontrastverhältnisse für digitale Barrierefreiheit.

Ein Icon einer gelben Figur mit ausgestreckten Armen auf weißem Hintergrund. Die Grafik ist mit einem roten Kreis und einem großem X markiert. Daneben dieselbe Figur in Schwarz auf weißem Hintergrund. Das Schwaz hebt sich besser vom weißen Hintergrund ab. Das schwarze Icon ist mit einem grünen Kreis und Haken markiert.

Workshop für Designer*innen

Du willst wissen, wie du als (UI / UX) Designer*in Webseiten und Apps barrierefrei gestaltest? In unserem Workshop zeigen wir dir alles, was du als Designer*in benötigst, um digitale Barrierefreiheit umzusetzen!

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Alt-Texte

Wenn deine Icons eine Funktion haben, musst du diese Funktion im Alt-Text beschreiben. Eine solche Funktion könnte zum Beispiel sein, dass sich bei Klick das E-Mail-Programm mit neuer E-Mail öffnet. Indem du die Funktion beschreibst, können Screenreader-Nutzende nachvollziehen, was passiert.

Du solltest immer berücksichtigen, dass es Menschen gibt, die den Kontext nicht sehen. Deshalb können sie rein visuelle Inhalte nicht verstehen. Ein Zurück-Pfeil scheint für dich klar zu sein. Wenn man das Icon nicht sehen kann, wird die Navigation zu einer Herausforderung. Der Voiceover (Screenreader von Apple) würde ohne zusätzliche Beschriftung folgenden Text lesen: „Link. Pfeil nach Links.“ Durch einen Alt-Text kannst du Bedeutung anreichern und beispielsweise folgende Informationen ausgeben: „Link. Zurück zum Hauptmenü.“

Integriere Vorschläge für Alt-Texte in dein Design, damit es in der Entwicklung nicht herunterfällt.

Ein Icon für einen Brief. Daneben steht: „Was macht das Icon, wenn ich es drücke?“ Darunter steht ein Vorschlag für einen Alt-Text: „Sende uns eine E-Mail“

Der Einsatz von Icons und Piktogrammen in der leichten Sprache

Nachdem wir jetzt wissen, wie du mit deinen Icons barrierefrei gestaltest, will ich noch kurz auf die Wichtigkeit von Icons besonders für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen aufmerksam machen.

Icons stellen sich bei Texter*innen und Tester*innen von leichter Sprache immer wieder als enorm hilfreich heraus. Sie führen einfach eine zweite Ebene ein. Mit ihrer Hilfe wird ein Konzept nicht nur mit Worten, sondern eben auch durch ein Zeichen verständlich gemacht. Diese Dopplung der Kommunikation scheint einen sehr positiven Effekt auf das Verständnis des Inhalts zu haben.

Wenn es dich interessiert: Mehr zum Thema leichte und einfache Sprache.

Hier noch einmal das Wichtigste zu barrierefreien Icons in Kürze:

  • Um Icons verständlich zu machen, solltest du sie beschriften.
  • Icons benötigen eine Mindestgröße von 24 mal 24 Pixel. Noch besser sind 44 mal 44 Pixel.
  • Lasse genug Abstand zwischen den Icons, damit man nicht aus Versehen das Falsche anklickt.
  • Sind deine Icons Bedienelemente, müssen sie ein Mindestkontrastlevel haben (3:1).
  • Wenn deine Icons eine Funktion haben, musst du diese Funktion im Alt-Text beschreiben.

Häufige Fragen zum Thema

Tobias Roppelt lacht in die Kamera.

Über Tobias Roppelt

Hi, Ich bin Tobias, der Gründer und Geschäftsführer der Gehirngerecht Digital GmbH. Unser Mission ist es, das Internet barrierefrei und damit zugänglich für alle zu machen! Auf dieser Mission suchen wir immer Partner und Unterstützer. Wenn du Interesse hast, mit uns zusammenzuarbeiten oder selbst hier einen Blog-Eintrag zu veröffentlichen, melde dich jederzeit bei uns!

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